Verschmutzungen in Form von Oberflächenstaub können ihre Ursache innerhalb oder ausserhalb der Wohnung haben.
Innert weniger Tage wurden die Oberflächen auf Ablagen und Einrichtungsgegenständen immer wieder staubig. Die Ursache für diesen Feinstaub wurde lange gesucht.
Es gibt zahlreiche Möglichkeiten welche in einer Wohnung zur Verschmutzung von Oberflächen führen können. Einerseits kann die Ursache ausserhalb der Wohnung liegen, zum Beispiel in Form von Bauarbeiten in der Nachbarschaft oder vom Strassenverkehr.
Andererseits kann die Verunreinigung aus Aktivitäten der Bewohner resultieren, beispielsweise dem Abbrennen von Kerzen (Russ) oder der Textilreinigung (Fasern) in der Wohnung. Neuerdings stellt sich auch die Frage inwiefern Lüftungsanlagen im Gebäude zu Feinstaubbildung in Wohnungen führen kann.
Bei Feinstaub in Wohnungen handelt es sich in der Regel um kleine Partikel oder Ablagerungen aus Aerosolen. Die Form und das Aussehen der Partikel können bereits Rückschlüsse auf eine mögliche Herkunft geben. Im Rasterelektronenmikroskop (REM) können auch mikroskopisch kleine Partikel genau untersucht werden. Die chemische Zusammensetzung einzelner Partikel kann mit der energiedispersiven Röntgenspektroskopie (EDS) bestimmt werden. Sehr wichtig für eine erfolgreiche Untersuchung von Feinstaub ist die Probenahme - hier lohnt sich der vorgängige Kontakt mit dem Experten.
Im Beispiel werden die Proben von Feinstaub aus der Wohnung von kugelförmigen Partikeln dominiert. Die Kügelchen sind bis ca. 30 Mikrometer gross und zeigen keine internen Strukturen. Die chemische Analyse im REM zeigt, dass die Partikel im Wesentlichen Kohlenstoff, Sauerstoff und wenig Stickstoff enthalten (Wasserstoff kann nicht nachgewiesen werden mittels EDX). Es handelt sich demnach um eine organische Substanz. Die Morphologie der Partikel und ihre Zusammensetzung deuten auf ein Aerosol mit polymeren Anteilen als Ursache. Versuche mit handelsüblichen Sprays ergeben eine sehr gute Übereinstimmung mit Haarspray.
Es ist für uns Laien fast nicht zu glauben - aber die Wohnung meiner Mutter ist endlich staubfrei. Nach Ihrer Analyse und dem Hinweis zum Haarspray hat meine Mutter das Badezimmer bis in die kleinste Ecke (inkl. Schrank und Staubsauger) gründlichst gereinigt und von da an keinen Haarspray mehr im Badezimmer benutzt. Seitdem besteht jede Leiste, Türrahmen, Tablar, Tumbleroberfläche etc. den Staubtest - kein „weisser Puder“ mehr zu finden! Ich möchte mich nochmals - natürlich auch im Namen meiner Mutter - von Herzen für Ihr Engagement bedanken.
Marietta Bucher